Dr. Florian Toncar

Die FDP-Bundestagsabgeordneten Toncar und Jung besichtigen verschiedene Infrastrukturprojekte im Wahlkreis

Vergangenen Freitag konnte der FDP Bundestagsabgeordnete Dr. Florian Toncar seinen Kollegen Dr. Christian Jung in seinem Wahlkreis begrüßen. Jung ist Bundestagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Karlsruhe-Land und besichtigt als Verkehrsexperte der baden-württembergischen FDP-Abgeordneten regelmäßig wichtige Infrastrukturprojekte. Daher sei es naheliegend, so Toncar, ihn in den Kreis Böblingen zu holen: „Unser Bedarf an weiteren Investitionen ist enorm. Wir ersticken sonst buchstäblich im Verkehr.“

Gemeinsam besichtigten die beiden Abgeordneten die drei größten Verkehrsprojekte des Bundes im Landkreis. Dabei wurden sie von den beiden FDP-Kreisräten Heiderose Berroth und Prof. Dr. Dieter Maurmaier begleitet.

Am Engelbergtunnel bei Leonberg haben Christian Jung und Florian Toncar sich direkt vor Ort einen umfangreichen Eindruck gemacht. Ab 2019 wird der Tunnel sechs Jahre lang umfassend saniert. Er ist der längste und am stärksten befahrene Autobahntunnel in Baden-Württemberg. „Ausweichstrecken gibt es praktisch keine. Im Falle eines Staus im Tunnel drohen die anliegenden Städte und Gemeinden, allen voran Leonberg, im Verkehr unterzugehen. Daher muss so zügig wie möglich gebaut werden. Dazu braucht die Straßenbauverwaltung dringend ausreichend Personal. Die Bundesregierung muss dringend dafür sorgen, dass die neu gegründete Infrastrukturgesellschaft, die im Jahr 2020 die Planung von Baumaßnahmen auf den Autobahnen vom Regierungspräsidium übernehmen wird, auch wirklich leistungsfähig ist“, sagte Florian Toncar am Rande der Besichtigung. „Es ist noch nicht einmal klar, welche Mitarbeiter die neue Gesellschaft haben wird, ob sie etwa bisherige Mitarbeiter des Regierungspräsidiums übernehmen wird. Da stellt sich doch die Frage, wie es um die Zukunft der vielen dringenden Bauvorhaben an Autobahnen steht, wenn anderthalb Jahre vor dem Start der Bundesinfrastrukturgesellschaft noch derart wichtige Fragen ungeklärt sind“, so Toncar weiter.

Beim Lückenschluss zwischen der B464 und B295 bei Renningen erkannte Toncar die Situation als typisch für die deutsche Infrastrukturpolitik. Hier seien zwei Bundesstraßen nahezu fertig gebaut worden. Nur die Schaffung einer leistungsfähigen Verbindung der beiden Straßen habe man vertagt, weil man sich über die Einzelheiten nicht einig sei. „Nicht zuletzt die Grünen in Renningen tragen hierfür maßgeblich Verantwortung. Die Folge ist ein jahrelanges Provisorium zulasten der Anwohner und Autofahrer gleichermaßen“, so Toncar im Gespräch mit der „Bürgerinitiative Lückenschluss“. „Jetzt kommt es darauf an, die Planung endgültig fertig zu stellen und dann möglichst schnell zu bauen. Alles, was den Verkehr entlastet, sollte so zügig wie möglich realisiert werden“, so Toncar weiter. Dabei müsse sich der Lärmschutz, weil es sich um einen Neubau des Straßenabschnitts handle, nach den modernsten gesetzlichen Standards richten.

Die Besichtigung der A81 zwischen dem Stuttgarter Kreuz und Böblingen Hulb lässt die beiden Abgeordneten zumindest hoffen. Eine jahrzehntelange Diskussion um den Ausbau der Autobahn finde hoffentlich in einigen Jahren ein gutes Ende, so Toncar. Eine Straße, die baulich nicht ansatzweise als Autobahn ausgelegt sei, werde ab 2020 endlich sechsspurig ausgebaut und durchgängig mit einem Seitenstreifen versehen. Aus Lärmschutzgründen, aber auch aus städtebaulichen Erwägungen, wird ein rund 850 Meter langer Tunnel errichtet. Dazu Toncar: „Gut, dass Bund, Land, Landkreis und die beiden betroffenen Städte Böblingen und Sindelfingen an einem Strang ziehen.“

„Es war mir sehr wichtig, im Wahlkreis von Florian Toncar zu sehen, wie hoch der Bedarf an weiteren Baumaßnahmen hier ist.  Wir brauchen in der Landesverwaltung für den Straßenbau mehr Planer, Ingenieursleistungen und den Willen wichtige Verkehrsprojekte auch schnell baureif zu machen. Und wir müssen alle Verkehrsträger nutzen und miteinander vernetzen - Auto, Bahn, Nahverkehr, Fahrrad - und vielleicht mancherorts auch kreative Lösungen wie Seilbahnen“, so das Fazit von Christian Jung.